Geschichte

Auszug aus dem Programmheft von E-Motion (2001):

Ein kleiner Rückblick ...

ist anlässlich der ersten abendfüllenden Aufführung der Bewegungskünstler bestimmt ganz interessant. Deshalb an dieser Stelle einige Schlaglichter, die die Vergangenheit der Jongliergruppe etwas erhellen. Die Gruppe gibt es nun seit 11 Jahren. Angefangen hat aber eigentlich alles vor 14 Jahren, als an meine erste Schule, an der ich unterrichtete (in Bad Brückenau), ein Referendar kam, der interessierte Lehrer und Schüler in die Geheimnisse des Jonglierens einweihte – damals noch etwas sehr exotisches an Schulen. Von da an war ich vom Jonglierfieber gepackt und wollte auch einmal eine Jongliergruppe gründen.

Nachdem ich endlich an der Schule gelandet war, an der ich bleiben wollte – dem Gymnasium Gilching, wie es damals noch hieß – setzte ich meinen Wunsch in die Tat um und fing mit einigen Schülerinnen im Schuljahr 1990/91 in einer Neigungsgruppe das Jonglieren an. Als Termin kam nur der Freitag Nachmittag in Frage, weil nur da noch eine Turnhalle frei war – die Grundschulturnhalle. Dieser Halle und diesem Termin sind wir bis heute treu geblieben, stellte sich doch heraus, dass das sanfte Hinübergleiten von der anstrengenden Schulwoche in das entspannende Wochenende am Freitag Mittag der (Lern)Atmosphäre und der Kreativität sehr dienlich ist.

In den folgenden beiden Schuljahren vergrößerte sich die Gruppe. Es waren aber immer ausschließlich Mädchen dabei. Die ersten Einräder tauchten auf und wir hatten bereits Auftritte bei Schulfesten und zusammen mit der Schulband ("Samba Pati"). Damals wurden Einradfahrer noch ungläubig bestaunt und wer mit Keulen jonglieren konnte, war der Größte! An den Devilstick wagte sich niemand. Dieses Gerät war auch noch relativ unbekannt.

Ab dem Schuljahr 1992/93 wurden im Rahmen der Lehrerfortbildung Ausbildungslehrgänge für "Bewegungskünste" angeboten. Diese jetzt offizielle Disziplin (auch der Sportlehrerausbildung) war nämlich in den neuen Sportlehrplan und in den Kanon der sogenannten "Differenzierten Sportarten" aufgenommen worden. Ich nahm gleich am ersten Lehrgang teil und absolvierte – nach zwei Wochen Fortbildung in den Fächern Jonglieren, Einradfahren, Akrobatik, Pantomime und Bewegungstheater – meine Prüfung.

Ab dem Schuljahr 1993/94 lief die Jongliergruppe als differenzierter Sport "Bewegungskünste" und die Teilnehmerzahl stieg weiter an. Endlich waren auch ein paar Buben dabei. Wir traten z.B. im "Heide Volm" als Gaukler bei einem mittelalterlichen Fest auf und wirkten von nun an auch jedes Jahr beim Informationsabend für die Viertklasseltern der Grundschule mit.

Zum 20-jährigen Schuljubiläum des Christoph-Probst-Gymnasiums (wie es jetzt hieß) im Mai 1995 konnten wir erstmals vor großem Publikum in der Dreifachturnhalle auftreten (mit "Conquest of Paradise"). Es war ein Traum, den großen Einradpropeller ungehindert ausfahren zu können – in der Aula, in der wir sonst immer auftreten, kämpfen wir mit den beengten Bühnendimensionen! Bei dieser Veranstaltung hat Herr Leitner übrigens sein Debüt als Bällejongleur gegeben!

Langsam etablierte sich die "Jongliertruppe", wie wir uns immer noch nannten und nennen, denn es fällt uns kein anderer, alles umfassender Name ein. Zu erkennen sind wir seit 1994 an den Jonglier-T-Shirts mit dem Einradclown vorne und dem Zirkuszelt hinten drauf. Die Anzahl der Teilnehmer, u.a. aus den 5. Klassen, stieg und stieg. Das Könnensniveau stieg auch beträchtlich. Die Zahl der Jongliergeräte stieg, besonders die der Einräder, die seit Jahren der große Hit sind. Unser "Einradkammerl" platzt aus allen Nähten, noch dazu, weil jetzt auch noch die sperrigen Stelzen, die wir letztes Jahr neu anschafften, darin untergebracht werden müssen.

Im Februar 1998 traten wir zum ersten Mal mit einem umfangreicheren Programm im Rahmen des Faschingskonzertes am CPG auf. Eine Schülerin aus der Jongliergruppe hatte ein Theaterstück mit dem Titel "Party auf Schloss Rattenschwanz" geschrieben. In dieser Aufführung geisterten die Jongleure als Gespenster und Skelette (auf Einrädern) herum, ja tanzten sogar Menuett. Graf Dracula mit glühenden Bällen und Fackeln durfte natürlich auch nicht fehlen und sogar ein Zauberer trat auf.

Im Frühjahr 1999 verabschiedete die Gruppe das Ehepaar Huttmnann mit einer Nummer auf das Musikstück "Time to say good-bye", mit Bändern und Akrobatik mit Tüchern. Im Sommer folgte dann ein Auftritt eines Teils der Jongliergruppe in der Stadthalle Germering anlässlich einer Schulleiterverabschiedung. Zum ersten Mal kamen wir in den Genuss von professioneller Beleuchtung und Bühnentechnik – und so vielen Zuschauern wie noch nie!

Ein Jahr später gratulierten wir dann unserem Schulleiter, Herrn Leitner, zum 60. Geburtstag mit einer pompösen Inszenierung zu den Klängen von "Aida". Herr Leitner durfte die Laufkugel besteigen (gar nicht so einfach – aber er meisterte die Aufgabe bravourös) und sich auch am Tellerdrehen versuchen. Abgerundet wurden solche Highlights durch diverse Auftritte bei Nachbarschaftshilfen, in der Grundschule und regelmäßig in einem Germeringer Kindergarten. Dorthin kommen wir immer in den Osterferien, und den "großen Schülern" macht es jedes Mal einen Riesenspaß, einen Tag mit den "ganz Kleinen" zu verbringen und sie mit drei Vorstellungen zum Staunen zu bringen. Einmal war sogar der Zauberer mit dabei. und auch die Erwachsenen staunen nicht schlecht, wenn sie die Gruppe in den Pausen Eis schleckend auf Einrädern zum Kindergarten radeln sehen!

Innerhalb der – momentan 60-köpfigen – Jongliergruppe bildete sich mit der Zeit eine von mir so genannte "Kerngruppe". Das sind befreundete Schüler/innen, z.T. Geschwisterpaare, die auch außerhalb der Schule jonglieren, Nummern entwerfen und proben. Sie absolvieren eigene Auftritte (z.B. bei der Talentnacht des CPG) und besuchen Jonglier- und Akrobatikworkshops. Diese Gruppe erarbeitete auch die Orfffeuer-Nummer mit den Schwingfackeln für die 25-Jahr Feier des CPG im Sommer letzten Jahres. Wegen des großen Erfolges haben wir sie noch mal ins Programm aufgenommen. Dieser "harte Kern" gab letztendlich den Ausschlag für das Wagnis, einen eigenen Abend mit den Bewegungskünstlern zu gestalten. und so wurden schon in den vergangenen Sommerferien Ideen gesammelt und Projekte diskutiert. Ab September fingen wir gezielt mit der Arbeit an. Die "Neuen" wurden schnell jonglierfit gemacht und gleich in die Choreographien mit einbezogen. Die "alten Hasen" suchten außerdem akrobatikgeeignete Mädchen aus und übten mit ihnen für die große Akrobatiknummer. Nach und nach ergaben sich die Nummern, viele davon wurden von der "Kerngruppe" konzipiert und einstudiert. Kostüme wurden entworfen und genäht, Musiken ausgesucht, der "rote Faden" für das Programm festgelegt. Freitags von 13:00 - 16:00 Uhr ist höchste Konzentration und Kreativität angesagt! Seit jeher auch vor allen Ferien (da allerdings "nur" für Freiwillige) und bei hitzefrei. Ich denke, das muss auch mal gesagt werden.

Dazu kamen heuer noch 5 Probensamstage und unzählige private Proben der "Kerngruppe". und natürlich eine ganze Probenwoche vor der Aufführung. Das Ergebnis dieses sehr intensiven Bewegungskünstejahres und der jahrelangen Aufbauarbeit ist heute Abend zu sehen. Ich denke, der Aufwand und die Mühen haben sich gelohnt!

Übrigens ist es kurios, wie sich im Leben manche Kreise schließen: Der Referendar, der mir das Jonglieren mit drei Tennisbällen beigebracht hat, ist jetzt Sportdozent an der Universität Bayreuth und hat mich gebeten, mit ihm zusammen ein Buch über Bewegungskünste zu erstellen. Für die Bebilderung und Illustration bot es sich an, aus dem Reservoir der Jongliergruppe des CPG zu schöpfen. So wurden die Bewegungskünstler gefilmt und fotografiert und werden bald in einem Buch zu sehen sein. Wer hätte das vor 14 Jahren geahnt ...!

Zum Abschluss dieses "historischen" Ausflugs möchte ich noch ein paar Bemerkungen zum Thema Kunst machen. Der Sport weist ja in vielen Bereichen, z.B. im Tanz, Kunstturnen, Eiskunstlauf, etc. künstlerische Aspekte auf. Das Fach "Bewegungskünste" heißt nicht umsonst so und beinhaltet auch das Bewegungstheater. Schließlich gleichen Inszenierung und Einstudierung einer Jongliervorführung denen eines Theaterstücks. Auch die Musik spielt eine sehr wichtige Rolle. Es macht Spaß, sich als Sportlehrerin künstlerisch zu betätigen! Deshalb finde ich auch folgendes Zitat von dem französischen Komponisten Charles Gounod passend für die Bewegungskünste, im besonderen für die "E-MOTION"-Aufführung: "Die Kunst ist ebenso wenig ein bloßer Traum, als sie eine bloße Nachbildung ist; sie ist weder ausschließlich ideal noch ausschließlich real; sondern sie ist, wie der Mensch selbst, die Begegnung und Verschmelzung beider."

Weiterlesen: Teil 2 »

Ein kleiner Zeitsprung ... 11 Jahre später

Die Bewegungskünstler gibt's immer noch, und sie sind inzwischen zu einer fest etablierten Gruppe herangewachsen, die vom Christoph-Probst-Gymnasium nicht mehr wegzudenken ist. Zwischen 80 und 100 Teilnehmern schwanken die Mitgliederzahlen (das G 8 fordert leider seinen Tribut) und der Jungsanteil ist deutlich gestiegen.

Der Erfolg von E-MOTION im Jahre 2001 spornte uns an, auf diesem Weg weiter zu gehen. Seither gibt es im Zweijahresrhythmus eine große Aufführung (an drei Abenden), dazwischen wird geübt: Die "Neuzugänge" lernen in Workshops von den "Großen" die Grundfertigkeiten des Jonglierens und die "Alten Hasen" üben neue Tricks. Außerdem wird in dieser Zeit zwischen zwei Shows der so wichtige und einzigartige Zusammenhalt der Bewegungskünste-Gruppe (auch bekannt unter dem Kürzel BWK) geschaffen bzw. gefestigt.

Vielfältige Bühnenerfahrung sammelten und sammeln die Schüler bei zahlreichen kleineren Auftritten im CPG, bei Elternabenden, diversen Feiern und Verabschiedungen, bei Vorführungen in Kindergärten, Grundschulen, Nachbarschaftshilfen, auf Theaterfestivals, Christkindlmärkten, Sportveranstaltungen, Mittelaltermärkten und sogar bei Theateraufführungen der Waldbühne Gilching. Oft haben wir dabei mit den Musikern von Herrn Schmitt zusammengearbeitet, einmal sogar als "Jonglierorchester" zusammen mit dem großen Orchester bei Modest Mussorgskys Bilder einer Ausstellung. Bei jedem dieser Auftritte gab es selbstverständlich eine Großpackung Gummibären für alle Jongleure vor dem Gang auf die Bühne – ein Ritual, das sich bis heute gehalten hat.


Nach E-MOTION folgte – 2 Jahre später – die Show Variété am CPG. Wir dachten uns, ein Varieté-Abend mit Jonglage, Tanz und Rhönrad wäre doch eine schöne Sache. Cornelia Ulrich übernahm die Aufgabe der Conférencière, Frau Rädler steuerte Tänzer und Rock'n Roller bei. Ich fragte bei Frau Eberlein und ihrem Wahlkurs Rhönrad an, ob sie Lust hätten, mitzumachen. Diese Anfrage legte den Grundstein für eine lange, kreative und fruchtbare Zusammenarbeit: In insgesamt fünf Shows bestritten die BWKler und die Rhönradler zusammen das Programm.

Für das Sporttheater Sportaculum (dem früheren Olympiatag der bayerischen Schulen) in Landsberg im Jahre 2006 traten wir sogar mit einer gemeinsamen Nummer, den Irischen Träumen, auf.


Von Anfang an mit dabei ist auch Frau Guess mit ihrer Indiengruppe Vikas. Passend zum Motto der jeweiligen Aufführung gestaltet sie mit ihren Schülern das Vorprogramm und die Pause. Dabei werden die Gäste mit leckeren indischen Getränken und Speisen versorgt. Auf diese Weise durften die Zuschauer schon eine indische Straßenszene, eine indische Hochzeit, die vier Elemente – Wasser, Feuer, Erde und Luft –, ein Lichterlabyrinth und die unterschiedlichsten Projekte, die Indien betreffen, erleben.

Zur Vorbereitung der Show zogen wir BWKler uns für ein Maiwochenende in die Turnhallen des Schäftlarner Gymnasiums zurück, wo wir intensiv probten und den Nummern den letzten Schliff verpassten. Die Mühe hatte sich gelohnt, das Variété wurde ein großer Erfolg.


Zwei Jahre später, 2005, wagten wir uns zum ersten Mal in die große Turnhalle zum Abend der Träume – bunte und bewegte Visionen. Das war nicht ganz einfach, denn die Halle musste "verkleidet" werden mit einem riesigen schwarzen Vorhang und schwarzer Folie (unvergesslich, wie ich mit Michael Grellner die lange Leiter zur Hallendecke hinaufgeklettert bin, um dann zusammen mit ihm den Vorhang mühevoll zu befestigen).

Außerdem dunkelten wir Fenster und Dachkuppeln für die Lichttechnik und das Schwarzlicht mit Folie ab. Die Zuschauer saßen alle entweder oben auf den Tribünen oder in der Halle auf Kästen und Bänken. Der Lohn für all' den Aufwand: viel Platz auf der Bühne für weiträumigere Choreographien, v.a. bei den sogenannten Massennummern (d.h. Nummern, in denen alle BWKler mitmachen) und bei den Rhönradnummern. Außerdem konnten wir erstmals eine Choreographie am Trapez und am Vertikaltuch zeigen, was in der Aula bisher stets nur ein Wunschgedanke gewesen war.

Die Übergänge zwischen den Nummern gestalteten die BWKler selbst. Kleine Gruppen von Mitwirkenden überlegten sich Geschichten, die sie darstellten oder erzählten, um in die nachfolgende Nummer überzuleiten und den Helfern beim Umbau der Bühne Zeit zu verschaffen.


Es war eine positive Erfahrung, so dass wir 2007 beschlossen, mit dem Programm von Tangram – Teile eines Ganzen wieder in die Turnhalle zu gehen.
Diesmal waren wir schon Profis im Verkleiden und Abdunkeln der Halle. Die Technik wurde auch professioneller, denn ein ehemaliger Schüler versorgte uns mit Traversen, Scheinwerfern und sonstigem Equipment für Licht und Ton. Bedient wurde die Licht- und Tontechnik allerdings nach wie vor hauptsächlich von Schülern des Wahlunterrichts Videoaktiv. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Die abendlichen Vorbereitungen für den Auftritt liefen auch immer professioneller ab: festgelegte Umkleideräume – bestückt mit Ablaufplänen – für die einzelnen Gruppen, jeder Mitwirkende verfügte über einen beschrifteten Karton, in dem sich die persönlichen Kostüme, Jongliermaterialien und sonstige Utensilien befanden. Auf dem Turnhallengang war die "Schminkstraße" eingerichtet mit zahlreichen Schminkhelfern, nach festem Plan ging's dann ab zum Frisieren bei den Frisurspezialistinnen, Abschlussbesprechung kurz vor dem Auftritt, Gummibärchen und dann: toi, toi, toi!

Bei Tangram waren die Alphornbläser aus Gilching und ein bekannter Flamencogitarrist bei uns zu Gast. Zu seinen Klängen tanzte auch eine unserer Bewegungskünstlerinnen. Außerdem spielten das Orchester von Herrn Schmitt und die Band von Herrn Dahlem etwa die Hälfte der Showmusik live (vor allem "Fluch der Karibik"). Wieder eine neue Erfahrung und eine fruchtbare Zusammenarbeit, besonders als wir nach den Proben auf die Klavierversion von "Fluch der Karibik" erfreut feststellten, dass unsere ausgeklügelten Schlagrhythmen mit den Jongliergeräten exakt mit denen der Orchesterversionen übereinstimmten.
Der Kunstlehrer, Herr Glöckler, hatte mit seinen Klassen 50 Fächer für unseren Fächertanz zu den Klängen der Flamencogitarre gebastelt und half uns auch beim Erstellen des Riesentangrams.
Durch den Abend führte gekonnt Herr Fömpe als souveräner und vielseitiger Moderator.


Zwei Jahre später – 2009 – beschloss das Kreativteam, also die Gruppe von BWKlern, die eine Aufführung konzipiert (diesmal bereits auf 13 Mitglieder angewachsen), die Aufführung wieder einmal in der Aula zu präsentieren. Neu war in diesem Jahr, dass auch der erstmalig stattfindende Grundkurs Bewegungskünste in die Show einbezogen wurde.
Das Motto: Globulus – eine bewegte Welt. Eine Reise um die Welt, ausgehend von einer Geographiestunde im CPG. Unser Tourist "reiste" in verschiedenste Länder und machte Bekanntschaft mit den unterschiedlichsten Leuten: mit Wiener Einradtänzern, Capoeira-Kämpfern, einer ägyptischen Mumie, einem Eisbären, brasilianischen Flaggenschwingern, afrikanischen Bällekünstlern, irischen Keulenclowns, teuflischen chinesischen Reisbauern und indonesischen Lichtertänzerinnen.

Ein Highlight war der Showtanz auf das Lied "One" aus dem Musical "A Chorus Line". 31 glamourös gekleidete Tänzerinnen und Tänzer mit Goldzylindern und das Ehepaar Mertschat mit ihrer Stepptanz­einlage zauberten echte Broadwayatmosphäre auf die Bühne. Das war mal was ganz anderes für uns BWKler – alle "Tanz-Künstler" hatten viel Spass dabei.
Die Rhönradler von Frau Eberlein waren natürlich auf dieser Weltreise auch dabei, sowie die Ballettgruppe von Julia Smolinski und die Bollywoodtanzgruppe von Frau Wolff-Lieser.

Diesmal entwarfen und malten wir für alle Länder entsprechende Bühnenbilder. Die Lichttechnik wurde von der Firma "Limelight" gestellt und die Schülertechnikgruppe verlieh den Nummern mit ihrer Hilfe einen wirklich professionellen Schliff. Das wurde sogar in einem Zeitungsartikel extra erwähnt!
Für diese Aufführung führte ich das sogenannte "grüne Buch" neu ein, in dem alle Choreographien mit den jeweiligen Mitwirkenden, Kostümen, Musiken, sowie alle Ideen, Organisatorisches, To-do-Listen und vieles mehr eingetragen wurden. Es begleitete alle Proben, so dass wichtige Informationen jederzeit präsent waren und der Überblick gewahrt blieb.

Neu war auch, dass die sogenannten Kreativteamtreffen regelmäßiger und häufiger statt fanden, sei's in einer Umkleide, in der Halle, in einem Klassenzimmer oder im Freien. Über jedes Treffen wurde ein detailliertes Protokoll verfasst.

Am neuesten aber war das sogenannte BWK-Forum im Internet, das einige BWKler einführten. Unter dem Leitspruch: "Ein Werk – ein Team – ein Ziel – Bewegungskünste am CPG" konnten nun die Choreographen jederzeit miteinander kommunizieren, Informationen austauschen und zügig Entscheidungen fällen. Auf über 1000 Beiträge summierten sich die Gedanken, Überlegungen, Fragen und Kommentare der BWKler im Forum!

Übrigens ist auch die Menge an Gummibärchen (natürlich die aus der Apotheke!), die es traditionell jeden Freitag und bei den Treffen für die Kreativteamler gibt, durch die größere Zahl an Verantwortlichen gewaltig gestiegen.

Letzte Neuerung bei Globulus: Wir fuhren wieder ins Kloster Schäftlarn für ein Probenwochenende. Dort probten wir – abgeschieden von der Welt in den beiden Schulturnhallen – sehr intensiv. Unterbrochen wurde die Arbeit nur von Mahlzeiten in der Halle oder im barocken Speisesaal des Klosters bzw. im Klosterbräustüberl, und natürlich von einigen Schneeballschlachten, denn es schneite fast ununterbrochen.
Abends gab's eine Nachtwanderung, Spiele, Singen und eine Traumreise. Die Schlafenszeit in den Hallen fiel eher kurz aus, das Kreativteam war bis spät in die Nacht mit der Erstellung von Probenplänen (nicht einfach, auszutüfteln, welche Nummern parallel geprobt werden können ohne allzu viele Überschneidungen bei den Mitwirkenden) und Organisatorischem beschäftigt.
Aber das Ergebnis war eine eingeschworene BWK-Truppe und ein gewaltiger Fortschritt beim Probenstand der Nummern.

Doch, es gab noch eine Neuerung bei Globulus: Wir entwarfen Flyer und ließen sie bei Profis drucken. Auch das Programmheft in Farbe mit Kurzartikeln und Fotos zu den einzelnen Nummern sowie einer Reiseroute unseres "Touristen" war sehr gelungen und konnte sich wirklich sehen lassen.
Dazu holten wir zum ersten Mal Sponsoren mit ins Boot.


Kaum waren der Stress, die Anspannung und das Hochgefühl (das lange angehalten hat!) nach unserer Weltreise einigermaßen verarbeitet, da zeichnete sich schon die nächste Großveranstaltung ab: Frau Eberlein ging 2010 in den Ruhestand und wollte sich vom CPG mit einer Aufführung ihrer Rhönrad-Gruppe verabschieden.
Diese sollte natürlich in der Turnhalle statt finden. Dazu eingeladen waren wir BWKler, die Rhönradabteilung des TSV Gilching-Argelsried, die Würzburger Rhönradler der Schwester von Frau Eberlein, die Ballettgruppe von Julia Smolinski und Jeannette Jäger sowie die Hip-Hopper von Frau Wolff-Lieser.

Diesmal wandelten wir nur zwei der drei Turnhallen in ein Sporttheater um, indem wir die Wände mit blauen Vorhängen verkleideten, den schwarzen Bühnenboden auslegten und die Zuschauer nicht nur oben sondern auch in der Halle auf Tribünen platzierten. Das Ambiente wurde dadurch deutlich heimeliger und "theaterhafter".
Die Licht- und Tontechnik verbesserte sich noch einmal deutlich, das Bühnenbild mit geometrischen Formen gestalteten wir wieder selber.
Zur Festigung der Nummern veranstalteten wir ein Probenwochenende kurz vor der Show, wir blieben in Gilching und probten und übernachteten in unserer Turnhalle.

Im Juli brachten dann alle Gruppen unter dem Motto: Kaleidoskop – Farben, Formen, Fantasien vielfältige Splitter eines bunten Kaleidoskops auf die Bühne. Dieses "Kaleidoskop" wurde am Schluss durch ein Riesenkaleidoskop in Form von hintereinandergestellten immer größer werdenden Rhönrädern symbolisiert, aus dem dann die mitwirkenden Gruppen herausströmten. Die Improvisationstheatergruppe "Improbst" von Herrn Habich verband die einzelnen Splitter mit witzigen Sketchen.

Natürlich gab es auch nach dieser Show die obligatorische DVD, professionell gefilmt und bearbeitet von Schülern der Gruppe "Videoaktiv" und der "Special Biff Production". Das sind immer wieder tolle Erinnerungen an unvergessliche Auftritte. Vor allem zeigt der Film die Nummern auch aus ungewohnten Blickwinkeln und hebt mit Nahaufnahmen Details hervor, die dem Zuschauer und auch den Mitwirkenden oftmals entgangen sind.
Seit einiger Zeit wird die Premiere der Auftritts-DVD von uns BWKlern gebührend mit einer Präsentation des Films in der Aula bzw. Mensa gefeiert. Natürlich an einem Freitag Nachmittag, wie könnte es anders sein! Dazu gibt's eine Konfettikanone als Startzeichen und Pizza für das leibliche Wohl.


Wenn es schon um Traditionen geht, muss hier auf alle Fälle auch das berühmte BWK-Kammerl erwähnt werden. Dabei handelt es sich um den jeweiligen Raum, in dem unsere Jonglierutensilien aufbewahrt werden. In der Anfangszeit, also in den 90ern, hatte die spärliche Ausstattung noch im "Jonglierkoffer" Platz. Nach und nach kamen immer mehr Geräte dazu, v.a. auch Einräder.
Deshalb sahen wir uns in den Umkleiden der Turnhallen um und fanden die Schiedsrichterkabinen, die wir nach und nach in Besitz nahmen: eine für Einräder, eine für Stelzen, eine für Hocheinräder. Der Rest der Geräte war in Boxen auf einem Regalbrett über der Kammerltür.

2002 hatte die Platznot ein Ende, wir bekamen den sogenannten "Käfig" im Treppenaufgang bei den Turnhallen. Ein Traum! Alles stand übersichtlich in beschrifteten Boxen auf Regalen. Der Käfig wurde dann auch zum Treffpunkt vor Aufführungen. Dort nahm jeder sich seine Geräte und inzwischen auch die Kostüme, die er für seinen Auftritt brauchte.
Leider kam nach einigen Jahren die Brandschutzkommission ins CPG und machte unserem liebgewonnen Käfig den Garaus .....
Da nichts Brennbares in den Gängen stehen durfte, mussten wir mit allen Boxen in eines der Schiedsrichterkammerl umziehen. Da war intelligente Stapeltechnik bis hinauf zur Decke gefragt, und das Ein- und Ausräumen musste in pingeliger Ordnung vonstatten gehen, denn sonst ging die Türe einfach nicht zu!

Der neue Anbau an das CPG bescherte uns dann allerdings 2008 eine tolle Überraschung. Ein Raum bei der neuen Turnhalle wurde uns zur Verfügung gestellt, und jetzt haben wir ein BWK-Kammerl, das man so eigentlich gar nicht mehr nennen kann, denn es bietet mit seinen Regalwänden und dem Schrank für die Kostüme wirklich viel Platz. Wir haben sogar die Möglichkeit, Plakate, Probenfotos und andere Erinnerungen aufzuhängen. und die drei Laufkugeln sind auch untergebracht. Ein Traum!
Sogar mit eigenem Türschild Bewegungskünstekammerl. Übersichtlich sind alle Geräte, Kostüme und sonstigen Utensilien geordnet und beschriftet, es gibt sogar eine Inventarliste, denn inzwischen ist unsere Ausstattung nach all den Shows sehr ansehnlich geworden.


Genauso untrennbar wie das Kammerl ist auch das sogenannte Jongliershirt mit den BWKlern verbunden. Ein befreundeter Jongleur, der mit mir die BWK-Ausbildung (1993) gemacht hat, entwarf zwei typische Jongliermotive für ein T-Shirt: den Clown auf dem Einrad und das Zirkuszelt mit dem Schriftzug Bewegungskünste. Es gefiel mir so gut, dass ich es seit 1994 auch für meine Gruppe drucken ließ. Ab diesem Zeitpunkt zogen wir für unsere Auftritte (außer natürlich bei den großen Shows) immer unsere Jongliershirts, quasi unser Erkennungszeichen, an.

Letztes Jahr hatte eine ehemalige BWKlerin die Idee, ein neues Motiv zu kreieren und macht sich ans Werk. Das Ergebnis: jonglierende Hände mit verschiedenen Jongliergeräten und ein künstlerischer Schriftzug Bewegungskünste am Christoph-Probst-Gymnasium. In langen Beratungen stimmten alle BWKler über unterschiedliche Varianten ab, und seit kurzem ist die Gruppe in den brandneuen Jongliershirts zu sehen.
Auch in unserer nächsten Show werden die Shirts beim bunten Finale zum Einsatz kommen.


Ja, es ist wieder so weit: Im Sommer 2012 kommt Azuro – die Geschichte von Blauland auf die Bühne. Wir haben uns erneut für die Turnhalle entschieden, und diesmal dürfen wir auch alle Zuschauer in die Halle setzen, so dass die Tribüne für die Technik reserviert bleibt und das Ambiente durch die stärkere Einheit von Publikum und Bühne bestimmt heimeliger wird.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, das Kreativteam ist noch mal angewachsen auf 16 Mitglieder. In bewährter Manier sind die Nummernchoreographien und Einstudierungen auf Zweierteams verteilt, das BWK Forum wird fleißig besucht, die Sponsorentour (mit BWK-Trailer auf dem Laptop und einem Sponsorenschreiben zum Verteilen) ist gestartet, die Kostüme werden ausgesucht bzw. genäht, das Bühnenbild gebastelt, das Logo für die Flyer wird gestaltet, die Artikel und Fotos fürs Programmheft sind in Vorbereitung, Probensamstage und finale Proben festgelegt und im Belegungsplan der Turnhallen eingetragen, die Lichttechnik ist geplant und bestellt.

Auch unser Probenwochenende – diesmal wieder in Schäftlarn – haben wir 80 BWKler Ende Januar erfolgreich absolviert. Die Gruppe ist zusammengeschweißt: Zwischen den "alten Hasen", die heuer sogar ein entsprechendes T-Shirt für Schäftlarn bekommen haben, und den "Neuen" gibt es keine Unterschiede und man spürt den "BWK-Geist", der die Gruppe so einzigartig und familiär macht.
Das liegt natürlich auch daran, dass der Wahlunterricht BWK jahrgangsübergreifend statt findet, d.h. Groß und Klein üben zusammen und arbeiten gemeinsam auf ein Ziel hin. Es gibt z.B. auch viele Geschwisterpaare in der Gruppe (heuer sind es 15!), wobei auch Geschwisterkinder aus der Grundschule mitmachen dürfen.

Diesen besonderen Zusammenhalt bemerkt man unter anderem daran, dass etliche Ehemalige immer wieder mal am Freitag Nachmittag zu Besuch in die Grundschulhalle kommen. Für Azuro sind sogar zwei BWKler, die letztes Jahr Abitur gemacht haben, im Kreativteam dabei und kümmern sich maßgeblich um die Technik und Details rund um die Nummern. Auch nach Schäftlarn fuhren einige ehemalige "alte Hasen" mit und unterstützten ganz selbstverständlich die Proben.


Ja, und das allerneueste ist nun unsere eigene BWK-Homepage, die Lukas Bonauer mit viel Zeitaufwand, vielen guten Ideen und exzellentem technischem Know-how konzipiert hat. Dort findet man alles Interessante rund um die Bewegungskünste und unsere Gruppe und die Mitglieder können bequem alle Informationen, Probenpläne etc. nachschauen.
Die Zeiten ändern sich, wie man sieht, aber was bleibt, ist die Grundschulhalle, die am Freitag Nachmittag von einer bunten Truppe quirliger BWKler bevölkert ist – unter der Leitung der "Hasenmama".


April 2012, Karin Ganslmeier

Weiterlesen: Teil 3 »

Noch zwei Jahre später....

Mit sehr großem Aufwand und viel handwerklicher Arbeit für das Bühnenbild haben wir Azuro auf die wirklich professionell gestaltete Bühne gebracht. Die Turnhalle war nicht wiederzuerkennen und die Bühnentechnik brillierte im wahrsten Sinne des Wortes mit der lichttechnischen Untermalung der Nummern. Erstmals hatten wir eine geschlossene Story als Aufführungsthema gewählt und dieses Konzept überzeugte sowohl die Darsteller als auch die Zuschauer. Wir waren eine große Fizzli-Puzzli-Gemeinschaft! Zum ersten Mal waren auch ausschließlich wir Bewegungskünstler auf der Bühne. Ein Novum stellte auch unser gemeinsamer BWK-Tanz am Ende der Aufführung dar auf "Let's get loud". Eine schwere Geburt, denn Jungs und Mädels aller Altersstufen mussten unter einen Hut gebracht und mehr oder weniger zum Mitmachen animiert werden! Neu war auch die kleine Ausstellung im Eingangsbereich mit Fotos vom Probenwochenende in Schäftlarn und den Probensamstagen, mit sämtlichen Probenplänen sowie mit einem Zeitstrahl über die Entstehung von Azuro.


Im folgenden Schuljahr hatten wir einen großen Zulauf von Fünftklässlern, die bei uns mitmachen wollten. Sie wurden in Kleingruppen von den "Alten Hasen" eingewiesen in die diversen "Kammerl" und Gebräuche der BWKler. Das neue Kreativteam – angewachsen auf 20 Mitglieder – wurde bestimmt, und es gab viele leuchtende Augen bei den Neuen. Das Schuljahr über machten die "Alten Hasen" die Neuen (und nicht nur die) mittels Workshops fit in den Grundlagen der Jonglage und der Akrobatik. Außerdem standen zwei externe Workshops an Wochenenden auf dem Programm: Akrobatik mit Toni Schneider von der ZHS (immer wieder ein tolles Erlebnis) und Cheerleading mit einer ehemaligen BWKlerin. Die ersten Nummernideen für eine neue Show entstanden.

Im Laufe des Jahres absolvierten wir einige Auftritte im CPG (auf einer winzigen Bühne in der Mensa, da die Aula renoviert wurde). Die Grundschule Wörthsee lud uns im Juli 2013 zu ihrem Projekt "Bühne frei!" ein. Wir zeigten eine kleine Show und führten danach die Grundschüler in diversen Workshops in die Grundlagen der Bewegungskünste ein. Alle hatten viel Spaß, sowohl die Grundschüler, die ganz eifrig übten, wie auch die Workshopleiter, die schnell einen guten Draht zu den "Kleinen" fanden und ganz selbstverständlich didaktische und methodische Prinzipien anwendeten, die sie selbst in den Workshops an den Freitag Nachmittagen erlebt und gelernt hatten. Sogar unsere Fünftklässler erwiesen sich als souveräne Übungsleiter. Da geht einem als Lehrer das Herz auf und ich war richtig stolz auf meine Truppe.

In diesem "Konsolidierungsjahr" fingen wir natürlich auch schon mit den Planungen für die nächste Show an. Schnell war klar, dass das geschlossene Konzept sehr reizvoll ist, und so kamen wir auf die Idee, eine Geschichte in Anlehnung an den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" zu schreiben (nach einem Probensamstag mit anschließender Übernachtung in der Turnhalle). Bald war auch ein Titel gefunden – nach vielen kreativen Vorschlägen und langen Diskussionen: Déjà vu – Jeden Tag der gleiche Zirkus?. Über die Sommerferien machten wir uns konkrete Gedanken zu den Nummern. Die Nummernleiter und der Hauptdarsteller standen bereits fest.


Das neue Schuljahr begann dann auch mit einem Schnellkurs für die Neuen, damit die gezielten Proben für die Nummern bald starten konnten. Wir beteiligten uns außerdem am aktuellen Comeniusprojekt mit dem Thema "Performance on stage". Im November 2013 kamen die Vertreter der beteiligten Schulen (Schüler und Lehrer) aus Italien, Holland und der Türkei zu uns ans CPG. Im Rahmen einer Woche voller künstlerischer Projekte boten wir BWKler Jonglierworkshops an und studierten mit den vierten Klassen der Arnoldus Grundschule zwei bayerische Volkstänze ein. Zum Abschluss der Projektwoche führten alle Beteiligten die Workshopergebnisse in einer kleinen Show vor. Einige BWKler sind auch feste Mitglieder im Comeniusteam. Das bedeutet, dass sie im Mai 2014 in Den Haag beim zweiten Comeniustreffen dabei waren und auch dort Workshops für holländische Grundschüler und für die anderen Teilnehmer gaben.

Außerdem nahm eine Gruppe von BWKlern am traditionellen Jongliertag am Viscardi Gymnasium in Fürstenfeldbruck teil. Das ist ein Treffpunkt von Jonglierbegeisterten und es sind auch einige Profis dabei. Einige unserer Schüler gaben auch dort Workshops und machten bei der Open Stage Show mit.

In altbewährter Weise laufen die Vorbereitungen für Déjà vu ab. Das inzwischen traditionelle Probenwochenende im Kloster Schäftlarn mit Proben und Programm fast rund um die Uhr fand im März statt, für die Freitage gibt es feste Probenpläne (auf der Homepage für alle nachzulesen und zusätzlich liebevoll gestaltet an unserem BWK-Brett gegenüber der Mensa aufgehängt), einige intensive Probensamstage mit leckerem Buffet am Mittag haben wir schon hinter uns sowie viele Kreativteamtreffen am Freitag nach den Proben, in denen die organisatorischen Dinge geregelt aber auch künstlerische Fragen mit viel Herzblut erörtert werden. Da geht es z.B. auch um Gestaltung, Schriftart und Farben des Flyers. Über jedes Pixel wird diskutiert und abgestimmt! Das Ergebnis kann sich dafür auch wirklich sehen lassen.
Zu Hause sind wir BWKler über das BWK-Forum vernetzt, und da wird fleißig hin- und hergeschrieben in den diversen thematischen Threads. Musiken für die Nummern und Kostüme müssen gesucht und gefunden/geschnitten/gekauft/genäht werden.
Heuer sind auch wieder die Balletttänzerinnen des Wahlunterrichts Ballett dabei und wir wollen einen Teil der musikalischen Untermalung live vom Schulorchester spielen lassen. Das ist eine zusätzliche logistische Herausforderung! Gut, dass wir uns um die Pausenverpflegung nicht auch noch kümmern müssen. Wie jedes Mal übernimmt dies die Indiengruppe von Frau Guess.

Nach wie vor kommen am Freitag Nachmittag immer wieder ehemalige BWKler bei uns in der Turnhalle vorbei. Ein schönes Zeichen dafür, dass BWK nicht nur ein Wahlunterricht sondern eine große Familie ist. Nun sind alle schon sehr gespannt auf den Höhepunkt des BWK-Jahres, auf <Déjà vu>!


Juni 2014, Karin Ganslmeier

Weiterlesen: Teil 4 »

Und nochmal zwei Jahre später....

Die Show Déjà vu im Sommer 2014 war ein voller Erfolg und alle Bewegungskünstler und die ca. 1200 Zuschauer waren begeistert. Dementsprechend hatten wir im neuen Schuljahr 2014/15 großen Zulauf bei BWK. Routiniert führten die Alten Hasen die Neuen ein und fingen auch gleich mit den Workshops an, um alle gezielt auf die nächste Show vorzubereiten, die im Sommer 2016 stattfindet. Bis dahin hatten wir viele kleinere Auftritte.

Mit jeweils einer Nummer aus Déjà vu traten wir zwei Mal beim Nachwuchswettbewerb „Talents“ im GOP Varietétheater in München auf. Es ist schon ein erhebendes Gefühl, unter professionellen Bedingungen auf einer Profibühne zu stehen!
Bei den Bundesligaspielen der GCDW-Volleyballer heizten wir vier Mal jeweils in der Pause die Stimmung mit fetzigen Nummern an.
Im Februar 2015 wirkten wir beim Faschingskonzert des Akkordeonorchesters der Musikschule Gilching mit.
Die private Uni Campus M21 lud uns gleich zwei Mal ein. Bei der Weihnachtsfeier 2014 zeigten wir weihnachtliche Nummern im Münchner Club „Neuraum“. Beim Elite Award im Januar 2016 unter dem Motto „Barock it“ brachten wir eine Bälle- und eine Leuchtkeulennummer in edlen Barockgewändern auf die Bühne im Hubertussaal des Nymphenburger Schlosses. Die eindrucksvollen, auf die Musik programmierbaren LED-Keulen sind unsere neueste Errungenschaft.
Im Sommer 2015 waren wir als Straßenkünstler beim Germeringer Kunst- und Musikzauber unterwegs. Mit einem Leiterwagen voller Jonglierutensilien zogen wir von Laden zu Laden. Sogar einen Kartentrickkünstler hatten wir dabei. Eine neue, lustige Erfahrung!
Im Rahmen der Veranstaltung Rhythm of the night des P-Seminars Bewegungskünste standen wir mit einigen Nummern zur Livemusik der Schulband „Asgon“ auf der (dreieckigen!) Bühne im Mensahof bei schönstem Sommerwetter. Ein Novum war die Akrobatiknummer im Verbindungsgang zum F-Trakt im ersten Stock – fließende Pyramiden zu Panflötenklängen von unten.
In der Limes Grundschule in Neuaubing gestalteten einige BWKler das Sommerfest mit einem Auftritt und anschließenden Schnupperworkshops mit.


Im Schuljahr 2015/16 ging es dann bereits zu Beginn mit großen Schritten auf die große Show zu. Nach vielen Diskussionen hatten sich die 24 Kreativteamler auf den Titel Panta Rhei – im Fluss der Zeit geeinigt. Es wird eine Zeitreise werden, vom Urknall bis in die Zukunft. Die ca. 35 neuen Schülerinnen und Schüler wurden, wie gewohnt, schnell in die aktuell 110-köpfige BWK-Truppe integriert und mittels Workshops fit gemacht. Es gab auch einige Neuerungen: So tragen sich die BWKler jetzt selbst in die ausgehängten Anwesenheitslisten ein, Ausleihe von Geräten und Rückgabe erfolgt nach wie vor eigenverantwortlich durch Eintrag bzw. Ausstreichen in der berühmte Ausleihliste, das Bezahlen von bestellten Jongliergeräten, Jongliershirts etc. erfolgt auch selbständig. Funktioniert prima! Neu ist auch die Information über Probenpläne, Termine, Probensamstage usw. über die interne Seite unserer Homepage. Die Schüler schauen dort nach, was ansteht und ich brauche nicht für alles Zettel kopieren. Natürlich ist alles auch auf unserem BWK-Brett nachzulesen. Nach wie vor gibt es das BWK Forum in dem das Kreativteam miteinander kommuniziert. Allerdings ist jetzt auch viel Information via Whatsapp unterwegs. Das geht noch schneller.

Im Januar fand zum fünften Mal unser Probenwochenende in Schäftlarn statt. Mit allen Traditionen, die einfach dabei sein müssen: Der „schiefe Turm von Pizza“ aus 88 Pizzakartons, Nachtwanderung mit Fackeln, Frühstück im barocken Speisesaal im Kloster, Mittagessen im Klosterbräustüberl, aufregendes „Spiel des Lebens“ und natürlich Proben, Proben, Proben und kurze Nächte in der Turnhalle. Mit 110 Schülern war das heuer eine logistische Herausforderung. Aber das Kreativteam hat alles souverän gemeistert. Auch einige Ehemalige waren dabei, und am Samstag kamen überraschend noch fünf „Alt-BWKler“ zu Besuch! Die Sehnsucht nach BWK ist einfach so groß. Auch am Freitag Nachmittag schauen immer wieder mal Ehemalige vorbei, einige sind sogar jeden Freitag da und wie zu Schulzeiten fest im BWK Team.
Immer wieder schön ist es, zu erleben, dass die Truppe so familiär ist. Meist kennt man von liegengebliebenen Shirts, Jacken, Brillen etc. sogar sofort den Besitzer, weil wir so oft und intensiv zusammen sind. Und es ist nach wie vor reizvoll, dass wir zahlreiche Geschwisterpaare in der Gruppe haben, und die Zusammenarbeit von jungen und älteren Schülern ist einfach sehr erfrischend und rührt mein (Pädagogen-)herz.

Bis zum Sommer konnten die BWKler noch bei etlichen Auftritten Bühnenerfahrung sammeln, so z.B. bei der Veranstaltung „Vertriebene für Vertriebene“ im Gasthof Widmann in Gilching und, wie jedes Jahr, beim Infoabendauftritt in der Aula. Auch beim Viscardi-Jongliertag waren wir wieder dabei und heuer wurden wir sogar nach Tübingen zu einem befreundeten Zirkus eingeladen und zeigten dort eine Akronummer. Auch bei einer Geburtstagsfeier in Pähl am Ammersee waren wir als Überraschungsgäste dabei.

Jetzt stehen noch Auftritte in einem Gilchinger Kindergarten, beim Festival „Feuer und Flamme“ in Herrsching an (wieder als Straßenkünstler), beim Sommerfest des CPG, bei der Festa Italiana auf dem Gilchinger Marktplatz........ und dann kommt Panta Rhei.

Nach der fulminanten Show Déjà vu haben wir uns entschlossen, wieder einmal in die eher varietéhafte Aula zu gehen. Dort waren wir zuletzt mit Globulus im Jahr 2009. Das erfordert ein ganz anderes Planen und Choreographieren der Nummern. Auch die Technik setzt andere Schwerpunkte. Es wird keine Luftnummern geben, dafür haben wir jetzt einen 4m hohen Pole. Wir sind auch von einigen Gruppen gefragt worden, ob sie bei uns mitmachen dürfen. So kommen diesmal die Rhönradler (seit Kaleidoskop 2010 hatten wir keinen gemeinsamen Auftritt mehr), die Clapkids der Musikschule Gilching und der Spielmanns- und Fanfarenzug Gilching als Gäste. Die Ballettschule ist sowieso mit dabei. Und die Indiengruppe Vikas sorgt, zu unserer Erleichterung, für Speis´ und Trank.
Wir haben uns entschieden, diesmal fünf Aufführungen zu präsentieren. Am Samstag findet nachmittags zusätzlich eine Aufführung statt, damit auch jüngere Kinder kommen können.

Jetzt folgt noch der Probenmarathon mit Probensamstagen und noch einem Probenwochenende bei uns in der Turnhalle. Natürlich übernachtet das Kreativteam in der Halle, und da entstehen dann oft die zündendsten Ideen für die Show bzw. werden auch Kostüme gemeinsam genäht. Folgt noch die intensive Probenwoche vor dem Event. Die Spannung steigt!


Karin Ganslmeier, Juni 2016

Weiterlesen: Teil 5 »

Und diesmal drei Jahre später....

die Zeit scheint immer schneller zu vergehen und wir Bewegungskünstler sind immer öfter unterwegs und dauernd in Bewegung. Die Show Panta Rhei - im Fluss der Zeit im Sommer 2016 (diesmal seit langem mal wieder in der Aula) war ein voller Erfolg und alle fünf Aufführungen waren ausverkauft. Unsere Shows werden immer professioneller, diesmal hatten wir eine LED Wand! Außerdem möchten immer mehr externe Gruppen bei uns mitmachen. Deshalb gab es Auftritte von der Ballettschule, von den Clapkids der Musikschule und vom Spielmanns- und Fanfarenzug Edelweiß, der die Nummer der Rhönradler live begleitete. Und diesmal ging ein langer Traum von mir in Erfüllung: Ich wollte schon immer mal eine Trampolinnummer, bei der die Kinder über ein Klavier springen, an dem ein Klavierspieler live spielt. Genial! Da konnte uns auch die undichte Stelle im Dach der Aula nicht stören, aus der es ab und zu herabtropfte.
Des Weiteren hatten wir unseren Chinese Pole zum ersten Mal im Einsatz. Er passte gerade so in die Aula (von der Höhe her)! Außerdem haben wir erstmals in der Pause ein Angebot für die jungen Besucher auf die Beine gestellt: Sie durften auf unserem Kamel aus der Akronummer reiten! Dazu gab es Livemusik vom Fanfarenzug und tolle Jonglierskulpturen zu bestaunen.


Im neuen Schuljahr 2016/17 ging es in gewohnter Manier wieder los: Einführung der Neuen und Workshops durch die Alten Hasen. Diese „Einführungsveranstaltung“ hat sich bewährt. Das Kreativteam lässt sich von der Quirligkeit der Fünftklässler nicht aus der Ruhe bringen und führt sie durch die diversen „Kammerl“ in den Umkleiden und vor allem in DAS Kammerl, unser unschätzbares Lager für Geräte, Kostüme und allerlei Utensilien. Daneben werden auch die Gepflogenheiten bei uns BWKlern erklärt.
Inzwischen hängen die Pläne mit den Workshops (jeweils 15 oder 30 Minuten) bereits eine Woche im Voraus am BWK Brett und auch wichtige Informationen finden sich dort. Als BWKler muss man sich selber um Vieles kümmern: Eintrag in die Anwesenheitsliste, Eintragen und Ausstreichen geliehener Geräte in der Ausleihliste, Eintrag in Listen für Auftritte oder andere Aktivitäten, bei denen man mitmachen will, die Entscheidung, welche Farbe und Größe man für sein BWK Shirt möchte, das selbstständige Bezahlen von bestellten Shirts, Jongliergeräten oder Eintrittskarten. Außerdem haben wir auch verschiedene Systeme eingeführt, um die Neuen für die verpflichtenden Workshops zu begeistern: Eine gewisse Anzahl von Stempeln, Unterschriften der Workshopleiter, Flyer der letzten Show u.a. muss erreicht werden. Zur Belohnung gibt es dann an Weihnachten ein kleines Päckchen. Das Kreativteam will sicherstellen, dass die Basics auf allen Gebieten der Bewegungskünste erlernt werden. Später geht es dann auch darum, die entsprechenden Proben für die jeweiligen Geräte zu besuchen bzw. am Vorcasting teilzunehmen, damit man bei der Show in seiner Lieblingsnummer dabei sein darf. Wobei es auch immer Nummern gibt, bei denen alle mitmachen dürfen - man muss sich also nicht spezialisieren.
Das Sich-Kümmern ist ein wichtiger Bestandteil unseres Konzepts, denn es fördert das eigenständige Handeln und die Sozial- und Selbstkompetenz – und man kann jederzeit die Alten Hasen fragen oder um etwas bitten.

Über das Jahr verteilt gibt es immer zahlreiche Auftritte.
Im Herbst 2016 wirkten wir bei der Eröffnung des neuen Rathauses in Gilching mit. Seitdem sind wir dort regelmäßig Gast beim Kinderkulturtag, beim Umwelttag und andern kommunalen Veranstaltungen.
Auch im GCDW in Herrsching sind wir jedes Jahr zweimal mit einem Auftritt in der Pause der Volleyball Heimspiele vertreten.
Seit einigen Jahren steht das Feuerwerk der Turnkunst im Januar in der Olympiahalle auf dem Programm. Eine große Gruppe von BWKlern bewundert dort Artistik auf höchstem Niveau und wir holen uns allerlei Ideen und Anregungen für unsere Shows.
Neue Tricks probieren wir beim jährlich angebotenen Jongliertag an unterschiedlichen Orten aus (auch immer im Januar). Fürstenfeldbruck, Türkenfeld, Schwabmünchen waren bisher die Veranstaltungsorte. Dort gibt es diverse Workshops und es kommen auch einige Profijongleure und geben ihr Können weiter.
Der Infoabend für die Viertklasseltern ist nach wie vor fest auf unserer Agenda (seit fast 30 Jahren). Dies ist auch für viele der erste Bühnenauftritt. Zu diesem Anlass wird jedes Jahr eine sogenannte „Bunte Nummer“ einstudiert, bei der jeder mitmachen kann und die wir auch jederzeit mit wechselnder Besetzung bei Bedarf zu anderen Anlässen zeigen können.
Im Sommer stehen dann auch schon traditionell die Auftritte als Straßenkünstler an bei diversen Festivals wie z.B. „Feuer & Flamme“ in Herrsching oder beim „Kunst- und Musikzauber“ in Germering sowie auch zum ersten Mal 2018 bei „Wein & Varieté“ im Uttinger Labyrinth im Maisfeld (als Straßenkünstler im Labyrinth bei der Weinprobe und mit zwei Nummern beim Varieté auf Deck des Hochseilgartenschiffs). 2019 wurden wir sofort wieder gebucht, allerdings fiel das Festival wegen schlechten Wetters leider aus.
Auch Kindergarten- und Sommerfeste sowie das CPG Sommerfest oder auch das Fest der Integrationshilfe Gilching fallen in diese Zeit. Für diverse Sportlerehrungen wurden wir in der letzten Zeit auch gebucht.
2017 und 2019 wurden wir auch von P-Seminaren gebeten, eine Gastnummer zu ihrem Abschlussevent beizusteuern: 2017 für das Maria-Ward-Gymnasium Nymphenburg zu einer Benefizgala für die Afghanistanhilfe und zwei Jahre später für das P-Seminar „Sporttheater“ des Viscardi Gymnasiums Fürstenfeldbruck.
In den Jahren 2017 und 2019 bewarben wir uns auch wieder für die Nachwuchsshow „Talents“ im GOP Varietétheater München, und wir wurden tatsächlich ausgewählt unter vielen Einsendungen von Videos aus ganz Bayern. 14 Gruppen kamen ins Finale und auf die Profibühne im GOP – wir waren mit dabei (2017 mit einer Pole Nummer und – außer Konkurrenz - den LED-Keulen und 2019 mit den LED-Clubs).Bei „Talents“ kennt man uns gut, schließlich nahmen wir bereits zum fünften Mal teil seit der Einführung des Wettbewerbs 2010!
2017 wurden wir zweimal eingeladen, an Schulen Workshops anzubieten. Wir verbrachten anregende und gelungene Vormittage an der neuen Grundschule Wörthsee und an der Eugen-Papst-Schule Germering. Die dortigen und unsere Schüler hatten jeweils viel Freude am Jonglieren und Ausprobieren bzw. am Unterrichten, und selbst unsere Neuen gestalteten mit Begeisterung und Erfolg schon Workshops.
Aus dieser Zusammenarbeit mit dem Förderzentrum Eugen-Papst-Schule entwickelte sich dann das Projekt, gemeinsam im Rahmen eines P-Seminars einen Beitrag zu erarbeiten für die Verabschiedung des Konrektors der Germeringer Schule. Das Konzept der Erarbeitung der Jonglier- und Akrobatikkenntnisse in Workshops, die unsere Schüler/innen wöchentlich im Rahmen einer Zirkus AG anboten, hat sich bewährt und die dortigen Teilnehmer glänzten mit zwei mitreißenden und viel beklatschten Nummern im Juli 2019. Die Arbeit mit den doch etwas anders „gestrickten“ Schülern war für beide Seiten spannend, bereichernd und freudvoll.


Im Juli 2018 brachten wir unsere zehnte große Show auf die Bühne: ARTISTA – Hotel der Künste, diesmal wieder in der Turnhalle.
Das „Grandhotel Artista“ wurde – nach langer Renovierung – wiedereröffnet im Stil der 20er Jahre. Deshalb ertönten auch eher ungewohnte Melodien, denn wir vesuchten, alle Nummern im Geist der „Roaring Twenties“ zu choreographieren. Es ging sehr beschwingt zu in der Turnhalle bei den Proben! Und unsere Umbaumusik „Busy like a bee“ (sehr passend!) avancierte zum Ohrwurm - zusammen mit der golden funkelnden Riesendiscokugel ein absoluter Wow-Effekt!
Wir hatten natürlich einen Charleston (mit Steptanzeinlage) im Programm und als Massennummer einen gigantischen „Springbrunnen“ mit sechs Etagen in der „Lobby“ des Hotels sowie eine illustre Gala als Höhepunkt des Hotelaufenthalts. In Anlehnung an den „Great Gatsby“ kamen alle Mitwirkenden mit einem Flashmob Tanz auf die Titelmelodie des Films zum gemeinsamen „Einchecken“ auf die Bühne.
Erstmals hatten wir auch Strapaten im Programm und ein großes Trampolin (als Auto getarnt). Die Pausenanimation hat sich bewährt, wir boten diesmal die Möglichkeit an, Gruppenfotos im Sepia-Stil mit den Hotelbediensteten in ihren Uniformen zu machen. Ein voller Erfolg!
Zum Glück übernimmt die Indiengruppe „Vikas“ von Anfang an die Pausenverpflegung bei all´ unseren Shows. Diese Aufgabe könnten wir wirklich nicht mehr stemmen!

Es gab noch ein Novum: Da wir ja von Anfang an in der Arnoldus Grundschulhalle trainieren und dort quasi zu Hause sind, haben wir uns als kleines Dankeschön überlegt, eine Vormittagsvorstellung nur für die Schüler der benachbarten Grundschule zu veranstalten. Das stellte sich als eine super Idee heraus, die 400 Grundschüler waren total begeistert und zeigten dies auch lautstark. Einschließlich dieser Aufführung sind wir inzwischen bei sechs Aufführungen angekommen. Es hat sich auch bewährt, am Samstag zusätzlich eine Nachmittagsvorstellung zu präsentieren.
Leider mussten wir für „Artista“ auf eine liebgewonnene Tradition verzichten: Unser Probenwochenende konnte nicht mehr in Schäftlarn stattfinden, denn die dortigen Mönche wollen am Wochenende niemanden auf ihrem Klostergelände haben. Also hielten wir unser „Schäftlarn“-Wochenende im Juni in den heimischen Turnhallen ab. Der Ablauf war der gleiche wie in Schäftlarn (inclusive des „Schiefen Turms von Pizza“), allerdings gab es statt bayerischem Essen am Samstag im Klosterwirt ein griechisches Buffet draußen vor den Hallen. Außerdem wurde das weiße „Alte Hase“ T-Shirt für das Kreativteam durch einen neu entworfenen schwarzen Pulli ersetzt. Kennenlernspiele, Fackelwanderung, das „Spiel des Lebens“, Übernachten in der Halle und jede Menge Proben und Besprechungen – daran wurde nichts geändert. Außerdem besuchte uns noch eine Journalistin der SZ nebst Fotografen, die einen sehr treffenden Artikel über unsere Probenarbeit verfasste.
Insgesamt kann man sagen, dass „der Laden läuft“:


Das Know how wird zuverlässig an das jeweils nachfolgende Kreativteam, für das man sich übrigens bewerben muss, weitergegeben. Wir haben inzwischen an jedem Freitag ein Kreativteamtreffen (KTT), das auch jeweils von „Freiwilligen“ protokolliert und in unser Forum gestellt wird - denn es gibt immer mehr Dinge zu besprechen. Diese Treffen werden allerdings durch Gummibärchen, Kinderriegel, Chocobons etc. versüßt.
Unsere Homepage wird bestens gepflegt und kann sich wirklich sehen lassen. Hier erfährt man alles Wissenswerte und viele überraschende und interessante Infos.
Nach wie vor schauen viele Ehemalige am Freitag Nachmittag vorbei und einige kommen sogar regelmäßig, sind Kreativteammitglieder, choreographieren Nummern für die Shows und sind auch bei den diversen Auftritten dabei. Einige BWKler arbeiten auch bei Zirkusprojekten mit oder leiten sie sogar.
Eine paar Ehemalige haben auch die Gruppe “Luminity“ gegründet (mit eigener Homepage), die hauptsächlich Nummern mit den LED-Keulen zeigt und inzwischen von Firmen und Organisationen gebucht wird.
Bei der jährlichen EJC (European Juggling Convention), die immer im Sommer stattfindet, sind auch jedes Mal ein paar von unseren BWKlern dabei. Sie waren schon in Polen, auf den Azoren, heuer in England. Auch München stand schon auf dem Programm.
Bei unseren Auftritten hat sich das Konzept der Mitmachangebote mit anschließender kleiner Aufführung bestens bewährt. Inzwischen sprechen mich zahlreiche Eltern an, die mit ihren Kindern gekommen sind: Sie hatten mich bereits selbst als Lehrerin am CPG oder waren sogar in BWK.
Aktuell hat die Gruppe 140 Mitglieder (inclusive der Ehemaligen, die regelmäßig kommen bzw. über die Kreativteamgruppe in engem Kontakt mit uns stehen). Das Verhältnis Jungs zu Mädels ist 1/3 zu 2/3.

BWK ist auch ein wichtiges soziales Projekt, denn bei uns finden viele Schüler eine Nische, um sich ohne Leistungs-, Noten- oder sozialen Druck sportlich zu betätigen.
Nach wie vor ist es eine Freude, das liebevolle Miteinander von Groß und Klein sowie das selbsttätige Weitergeben von Können und sozialen Kompetenzen zu beobachten. Der Begriff „BWK Familie“ ist wirklich der treffende Ausdruck für dieses Gefühl. Ich freue mich jeden Freitag Nachmittag, wenn ich mich auf den Weg zur Turnhalle mache und bekomme von meiner „Familie“ sehr viel Energie und Wertschätzung zurück.

Zum Abschluss des Schuljahres 2018/19 erfuhren wir noch eine außergewöhnliche Ehrung: Wir waren für den Schulpreis „Klasse!“ der SZ-Talentiade nominiert mit einem sehr schönen und treffenden Zeitungsartikel. Dieser Preis wurde zum ersten Mal ausgelobt – und wir gewannen ihn! Daraufhin erschien nochmals ein Artikel, diesmal überregional, und wir wurden zur großen Preisverleihung im SZ-Haus in München eingeladen. So erlebten wir in der letzten Schulwoche noch ein Highlight. Wir zeigten drei Nummern, u.a. die LED-Clubs-nummer als Opener des Festakts, erhielten eine Urkunde und 1.500 €, trafen einige prominente Sportler, wie z.B. Felix Neureuther, und durften uns am leckeren Buffet unter freiem Himmel bedienen. Herr Meyer ließ es sich nicht nehmen, mitzukommen und war sehr stolz auf uns.

Nun bin ich gespannt darauf, was das nächste Schuljahr für uns bereit hält – auf alle Fälle die neue Show FAVOLA - eine märchenhafte Reise, bei deren Planung wir schon erfreulich weit gediehen sind. Die Termine stehen schon fest, Premiere wird am 17.7.2020 sein.


Karin Ganslmeier, August 2019

Weiterlesen: Teil 6 »

Und schließlich nochmal zwei Jahre später…

… „erstens kommt es anders, zweitens als man denkt“. So könnte man die vergangenen beiden Schuljahre beschreiben. War ich am Ende meiner letzten Chronik noch sicher, dass unsere neue Show FAVOLA im Juli 2020 stattfinden würde, so hat uns doch Corona überrascht und einen dicken Strich durch all´ unsere Planungen gemacht.


Das Schuljahr 2019/20 startete noch ganz gewohnt: Wir eröffneten die Kulturwoche Gilching im Herbst 2019 zusammen mit einer Countryband im Foyer des Rathauses, was sehr viel Spaß machte, denn Livemusik ist immer etwas ganz Besonderes. Am Kinderkulturtag boten wir dann wieder Mitmachangebote für Jung und Alt auf der Wiese vor dem Rathaus an. Der Zuspruch war sehr groß! Im CPG standen die Feier anlässlich der Ernennung zur Fair Trade Schule sowie ein Konzert mit der Schulband Asgon unter dem Motto „Rock gegen rechts“ auf der Agenda. Beide Male waren wir mit diversen, jeweils zum Thema passenden Nummern dabei. Für Gastauftritte fuhren wir zweimal nach Germering. Einmal zum Seniorenfasching der Bonhoeffer Kirche , wo wir eine bunte Nummer zum Besten gaben und die Senioren danach zum Mitmachen einluden, und dann zum Weiberfasching in die Stadthalle, wo wir mit der Flaggennummer aus ARTISTA den Amadeussaal zum Brodeln brachten. Im Herbst 2019 und Frühling 2020 fanden dann noch einige Probensonntage für FAVOLA statt. Am Infoabend (11.3.2020) war schließlich unser letzter Auftritt. Für das Wochenende 13.-15.3.2020 war noch unser traditionelles Probenwochenende – diesmal in Schwabmünchen – angesetzt und vollständig geplant, wir warteten mit gepackten Koffern am Freitag, dem 13., in der Schule auf die Abfahrt……
…… da schlug Corona zu. Die Fahrt wurde abgesagt und nach dem Wochenende begann der erste Lockdown. Hilfe, was machen BWKler am Freitag Nachmittag, wenn die Schule zu ist ?!? Das Gewusele in der Grundschulhalle vermissten alle schmerzlich. Und sämtliche Auftritte der Sommersaison wurden abgesagt. Wir waren alle sehr traurig.
Da wir nicht wussten, wann die Schulen wieder öffnen würden, verlegten wir unsere Show FAVOLA auf das nächste Schuljahr, in die Zeit vor den Faschingsferien.


Das neue Schuljahr 2020/21 startete dann mit Maskenpflicht und Abstandsregeln. Wir nahmen als Gauklertruppe im September am Mittelaltermarkt in Altenstadt teil (mit Masken) und freuten uns, endlich wieder einen Auftritt bestreiten zu können. Unsere modernen Corona-Masken passten hervorragend zu den Pestmasken, mit denen manche der mittelalterlichen Mitwirkenden ausgestattet waren. Danach eröffneten wir wieder die Gilchinger Kulturwoche mit mehreren Durchgängen unserer LED-Keulennummer vor dem Rathaus. Sonstige Auftritte fielen coronabedingt aus. Das schmerzte….
Die neuen BWKler , die sich nichtsdestotrotz zahlreich angemeldet hatten, mussten heuer schnellstmöglich eingelernt und in die Nummern eingefügt werden, denn die Show sollte ja Anfang Februar bühnenreif sein. Es gab also nicht die üblichen Workshops zum Eingewöhnen und Ausloten der Neigungen. Aber das Kreativteam hat diese Aufgabe wunderbar und sehr liebevoll gemeistert und schließlich liefen die Proben auf Hochtouren. Im Oktober 2020 hielten wir zwei Probensonntage ab, diesmal bereits ohne das gewohnte leckere Buffet und in ungewohnter Kälte, da wir dauernd lüften mussten. Auch die Hygieneregeln mussten beachtet werden: Abstand halten, nach jeder Probe Hände waschen, lüften und nur die selbst mitgebrachte Brotzeit essen. Trotzdem entfaltete sich das typische Probenflair, alle Teilnehmer fieberten der Aufführung entgegen und der Zusammenhalt der BWK Familie wurde fester.
Corona ließ leider nicht locker, deswegen beschlossen wir, FAVOLA auf Juli 2021 zu verschieben. Also wieder eine Kreativteamsitzung, Terminfestlegung, Technik informieren, Hallen reservieren, Eltern anschreiben, Sponsoren informieren.
Dann kam, im Dezember, der zweite Lockdown. Distanzunterricht, danach Wechselunterricht, keine Möglichkeit, mit allen BWKlern Nummern zu proben, die Luft ist raus, das gemeinsame Ziel, die Show im Juli, hängt am seidenen Faden. Eine äußerst unbefriedigende und zermürbende Situation, die mir manch´ schlaflose Nacht beschert hat. Im Frühling konnten wir dann wenigstens in A- und B-Gruppen üben, es fühlte sich an wie in den Anfangszeiten von BWK, mit ca. 30 Leuten in der Turnhalle. Das war eigentlich auch ganz schön, man konnte sich jedem intensiver widmen und die Kinder besser kennenlernen.
Der alljährliche Infoabend fand am 11.3.2021 als Livestream statt. Wir zeigten eine Videosequenz unseres letztjährigen Infoabend Auftritts (wer hätte das letztes Jahr geahnt!) und führten danach das inzwischen traditionelle Bistro Gespräch mit zwei BWKlerinnen live (nach vorheriger Coronatestung). Die Aussichten auf eine Besserung der Pandemielage waren äußerst düster. Darum: Verschiebung der Show ins nächste Schuljahr, und zwar gleich auf den Juli 2022.
Nach Pfingsten durften dann wieder alle Schüler in die Schule kommen und die Turnhalle erfreute sich (fast) des üblichen Gewusels und anregenden Stimmengewirrs. Statt eines Probenwochenendes wollten wir zumindest ein Probenfeeling ermöglichen und veranstalteten ein Workshopwochenende am 3./4. 7.2021. Natürlich mit vorheriger Testung und ohne Übernachtung und Buffet. Trotzdem hatten wir großen Zulauf und allen machte es viel Spaß. Es kamen auch viele Ehemalige, die BWK-Familie ist also noch intakt! Jetzt hoffen wir natürlich, dass möglichst viele BWKler im nächsten Schuljahr dabeibleiben und wir unsere Show endlich im Juli 2022 auf die Bühne bringen können ohne (allzu große) Einschränkungen.
Ganz zum Ende dieses Schuljahres, quasi „auf den letzten Drücker“, konnten wir dann doch noch einen Auftritt in der Aula präsentieren. Da unser Schulleiter, Herr Meyer , heuer in den Ruhestand geht, gab es eine schöne Abschiedsfeier in der Aula und da war es natürlich Ehrensache, dass wir BWKler eine bunte Nummer kreierten und sie Herrn Meyer schenkten samt Erinnerungskissen mit unserem Logo und einem Foto aller BWKler. Ein tolles Gefühl, wieder mal gezielt für einen Auftritt zu proben und auf der Bühne zu stehen!
Eine positive Überraschung hielt das letzte Schuljahr, trotz aller Widrigkeiten, dennoch bereit: Ein junger Kollege kam neu ans CPG und möchte gerne die Bewegungskünste übernehmen! Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, denn ab dem Schuljahr 2021/22 bin ich in der zweijährigen Freistellungsphase meines Altersmodells und gebe keinen Unterricht mehr. Bisher wollte niemand BWK weiterführen und das lag mir sehr schwer im Magen. Tobias Gall war sofort begeistert von meinem Angebot! Lustigerweise wurde er im Rahmen seines Sportstudiums sogar vom selben Dozenten in den Bewegungskünsten, die inzwischen fest zum Kanon des Studiums gehören, ausgebildet wie ich damals (1993!) bei meinem zweiwöchigen Aufbaulehrgang.
Glücklicherweise kann ich während der Freistellungsphase in geringem Umfang noch weiterarbeiten, und so werden wir gemeinsam die Bewegungskünste leiten und FAVOLA vorbereiten und auf die Bühne bringen. Außerdem kann ich mein 1990 in die Welt gesetztes „BWK-Baby“, das inzwischen 31 Jahre alt und erwachsen ist, in aller Ruhe übergeben. Ich füge den Rückblick, der auch im diesjährigen Jahresbericht erschienen ist, zur Information hier an.


31 Jahre Bewegungskünste - ein Baby wird erwachsen

Nachdem die 30-Jahrfeier der Bewegungskünste am CPG im Juli 2020 wegen der verschobenen Show FAVOLA nicht stattfinden konnte, habe ich mir gedacht, ich suche im Archiv nach einigen Schlaglichtern aus den vergangenen 31 Jahren.
- Geburt der Bewegungskünste 1990 als Neigungsgruppe „Jongliergruppe“ jeweils am Freitagnachmittag (wie könnte es anders sein!) in der Grundschulhalle (unserer 2. Heimat)
- 1. Auftritt 1992 mit der Schulband (Valentin Schmitt) bei einer Diskussionsrunde in der Aula
- 1. externer Auftritt 1993 bei einem Mittelalterfest im „Heide Volm“
- Auftritte bei den sogenannten Klassenolympiaden der Arnoldusschule 2000 - 2004
- Jährliche Auftritte bei den Infoabenden für die 4.Klasseltern ab 1995 und 5.Klassabenden (´02-´13)
- Auftritte und Workshops in diversen Kindergärten, Grundschulen, Nachbarschaftshilfen, Kirchen
- Mitwirkung bei Theaterstücken auf der Waldbühne am Steinberg 2002, 2003 und 2004 („August, August, August“ und „Der Goldmacher von Gilching“)
- Jongliershirts, später selbst designte BWK Shirts (Amelie Siegel) als Markenzeichen
- 10 große Bewegungskünste Shows ab 2001 mit jeweils sehr bewegendem Finale, mit Probenwochenenden im Kloster Schäftlarn, ungezählten heimischen Probentagen mit jeweils leckerem Buffet, Filmpremiere der Show-DVD im Herbst danach
- hunderte von Workshops (Schüler unterrichten Schüler)
- Zusammenarbeit mit Wahlunterricht Rhönrad (Frau Eberlein) und der RR-Abteilung des TSV GA bei den Shows ab 2003, mit der Einradabteilung des TSV GA, später auch mit Backclap und Ballett (Musikschule Gilching)
- bei Déjà vu Livemusik mit dem Orchester des CPG (Herr Buchner) und dem Spielmannszug Gilching
- 4x Teilnahme an „TALENTs“, dem Nachwuchskünstlerfestival im GOP Varietétheater München
- 10 Pausenauftritte bei Volleyball Bundesliga Heimspielen des GCDW in Herrsching von 2014 – 2019
- Sieger der SZ-Talentiade für Schulgruppen der Süddeutschen Zeitung 2019
- ab 2013 erstmals über 100 Mitglieder bei BWK
- zahlreiche BWKler erzählen mir, dass bereits ihre Eltern in BWK waren
- viele Ehemalige kommen noch regelmäßig, leiten Nummern, viele schauen vorbei wenn sie in Gilching sind
- Eröffnungen: Marktplatz Gilching (2005), Friedenssäule Gilching (2005), Mensa CPG (2008), Gilchinger Rathaus (2016), Holzstamm Mikado Alling (2018), Kulturwoche Gilching (2019 und 2020)
- Mitwirkung beim Festzug 1200 Jahre Gilching (2004)
- Christkindlmarkt Gilching 2009 und 2010: Engel und Nikolaus auf Stelzen, Rentiere auf Einrädern
- Gastauftritte in den Stadthallen von Bad Reichenhall, Landsberg, Starnberg, Fürstenfeldbruck, Eichenau, Germering, Gauting, in München in der altehrwürdige Aula des Maria-Ward-Gymnasiums Nymphenburg, im Hubertussaal im Schloss Nymphenburg, im Club „Neuraum“ an der Hackerbrücke, in der Sportschule Unterhaching, im „Labyrinth im Maisfeld“ und auf dem Piratenschiff des Klettergartens in Utting und bei Festivals als Straßenkünstler
- 2 P-Seminare mit BWK Themen (Open Air Konzert mit der Schulband „Asgon“ und Inklusion im Förderzentrum „Eugen-Papst-Schule“ Germering)
- Mitwirkung bei 2 Comeniusprojekten, u.a. sogar in der Türkei („Performance on stage“)
- das „Kammerl“: Aufbewahrung der Utensilien im Jonglierkoffer, danach im Schiedsrichterkammerl in einer Umkleide, später im „Käfig“ im Treppenhaus, schließlich im eigenen „BWK-Kammerl“ bei TH4
- Teilnahme an regionalen und europäischen Jonglierconventions (EJC), 2016-2019 in Holland, Polen, auf den Azoren und in England, mit Auftritten auf den Open Stage
- 2016: einige Ehemalige gründen die Gruppe „Luminity“, die hauptsächlich mit LED Keulen auf professionellem Niveau auftreten
- eigene Homepage, professionell gestaltet
- jeden Freitag „Kreativteamtreffen“ zur Planung von Auftritten, Shows und wöchentlichem BWK, dabei - im Laufe der Jahre - tonnenweise Gummibärchen und Süßigkeiten als Hirnnahrung
- insgesamt über 200 Auftritte
- dreimalige Verschiebung der Show „Favola“ wegen Corona
- Übergabe des inzwischen erwachsenen „BWK Babys“ an Tobias Gall zum Schuljahr 2021/22


Karin Ganslmeier, August 2021

Weiterlesen: Teil 7 »

Und wieder zwei Jahre später…

Das Schuljahr 2021/22 begann, wie jedes Jahr, mit der Begrüßung und Einführung der vielen Fünftklässler, die sich voller Vorfreude in das Abenteuer BWK stürzten. Wir vom Kreativteam freuten uns sehr, dass die unerfreuliche Coronazeit und die Schulschließungen dem Interesse an BWK keinen Abbruch getan hatten, obwohl im „Mittelbau“ doch zahlreiche ehemalige BWKler nicht mehr erschienen und die Oberstufe arg ausgedünnt war. Gott sei Dank durften wir das ganze Schuljahr im Präsenzunterricht weiterarbeiten. Allerdings waren Abstandhalten, Tests, Masken, Händewaschen und Lüften nach jedem Workshop weiterhin Routine.
Im Oktober stand dann die inzwischen schon traditionelle Eröffnung der 7. Gilchinger Kunst- und Kulturwoche an. Mit einer flotten Bunten Nummer begeisterten wir vor dem Rathaus die ankommenden Premierengäste. Die BWKler freuten sich so sehr, endlich wieder einmal auftreten zu können, dass fast 30 Artisten mitwirken wollten und sich auch von den kühlen Temperaturen am Abend nicht abschrecken ließen. Leider musste der ebenso traditionelle Kinderkulturtag auch heuer nochmal ausfallen.
In der Folge arbeiteten wir gezielt auf den neuen Aufführungstermin unserer mehrmals verschobenen Show FAVOLA hin. Sowohl einige Nummernleiter als auch viele Teilnehmer mussten ersetzt werden, die „Neuen“ übten fleißig und sehr konzentriert, um in ihren Wunschnummern mitmachen zu können.
Das Kreativteam setzte zahlreiche Probenwochenenden und –tage fest, die glücklicherweise auch stattfinden konnten- allerdings mit vorherigem Schnelltest und mit Maske, und leider ohne das gewohnte gemeinsame Buffet. Corona war doch noch sehr präsent….
Deshalb wurde auch das „Feuerwerk der Turnkunst“ in der Olympiahalle, das wir seit langer Zeit jedes Jahr im Januar mit einer großen Gruppe von BWKlern besuchen, bereits zum dritten Mal abgesagt. Auch ein aushäusiges Probenwochenende mit Übernachtung war gestrichen. Ebenso fand der Infoabend für die Viertklasseltern im März wieder in digitaler Form als Livestream statt. Wir hatten an einem der Probentage ein wirklich professionelles Video dafür erstellt, in dem die Vielfalt und der besondere „Geist“ von BWK (u.a. Jung und Alt trainieren gemeinsam) bestens zur Geltung kamen. Für das sogenannte „Bistrogespräch“ in Präsenz in der Aula hatten sich gleich 10 Mädels gemeldet – das zeigt, wie eifrig alle bei der Sache sind.
Im Mai gab es dann den Gilchinger Umwelttag und wir schafften das Kunststück, dort Schnupperworkshops anzubieten und gleichzeitig in der Turnhalle mehrere Proben abzuhalten (es war parallel Probenwochenende). Die BWKler sind bekannt dafür, viele Sachen unter einen Hut zu bringen!
Schließlich -kaum zu glauben- kam die lange geprobte und mehrmals verschobene Show FAVOLA -Eine märchenhafte Reise im Juli 2022 tatsächlich auf die Bühne. Kurz zuvor (drei Wochen!) mussten wir allerdings noch einen Tiefschlag einstecken und verarbeiten: Unsere Veranstaltungstechnikfirma sagte uns plötzlich ab und wir standen ohne Bühnentechnik und v.a. auch ohne die 77 notwendigen Tribünenelemente da. Ein Albtraum! Nach vielen Krisensitzungen (digital und in Präsenz) und schlaflosen Nächten fanden wir Gott sei Dank eine Firma, die uns beides zur Verfügung stellte, und auch den Cheftechniker konnten wir ersetzen. Allerdings liefen die Hauptproben nicht so reibungslos wie immer… die Licht- und Generalprobe mussten wir großteils in der Turnhalle bzw. auf der Bühne ohne Technik abhalten. Da wurden Flexibilität und Improvisationstalent der BWKler auf eine harte Probe gestellt und die letzten noch vorhandenen Nerven verbraucht!
Nach einem neuerlichen Anstieg der Infektionszahlen haben wir uns dazu entschlossen, bei allen Proben Masken zu tragen und auch bei den fünf Aufführungen die Masken nur auf der Bühne abzulegen; auch das Publikum baten wir, Masken aufzusetzen. Aber immerhin konnten wir performen! Zusätzlich testeten wir uns vor allen Proben, die umliegenden Apotheken und Drogeriemärkte waren stark frequentiert, noch dazu weil in der Zeit die Abgabe von Schnelltests beschränkt war! Ein größeres logistisches Problem stellte sich, da bei jeder Show einige Akteure fehlten, die kurz vor Beginn ersetzt werden mussten. Dafür kamen andere BWKler - negativ getestet – kurzfristig wieder dazu. Vor allem bei den Pyramiden brauchte Léonie immer eine halbe Stunde, um die Fehlenden durch aktuelle BWKler zu ersetzen, die gerade nicht in diesen Pyramiden eingesetzt waren. Außerdem mussten auch die Auf- und Abbauteams entsprechend aktualisiert und ad hoc eingewiesen werden. Da sich doch noch nicht alle Zuschauer in die Halle wagten, boten wir erstmals einen Livestream bei einigen der Aufführungen an. Ein Novum, das Tobias mit viel Geduld und technischem Geschick meisterte.
In gewohnter Manier überwanden wir auch diesmal alle Unbilden und präsentierten eine tolle, mitreißende Show…
Und dann kam der Clou: Eine Woche später würde die Show MEMORIA stattfinden - eine Show, die mir meine BWKler zum Abschied schenkten. Ich musste mich um überhaupt nichts kümmern (ganz ungewohnt). Da alles sehr geheim war und ich nichts mitbekommen sollte, durfte ich nach dem Aufräumen der Utensilien von FAVOLA die Hallen nicht mehr betreten. Das Memoria - Kreativteam probte mit ganz vielen ehemaligen und aktuellen BWKlern, z.T. immer noch digital, da viele Ehemalige gar nicht in der Gegend wohnen bzw. in Studium, Beruf und Familie eingespannt sind.
Am 23.7.22 war dann Premiere. Ich bekam eine liebevoll gestaltete Eintrittskarte und einen exklusiven Sitzplatz in einem Sessel(!) in der ersten Reihe. Zum ersten Mal saß ich unter den Zuschauern und stand nicht am Vorhang oder hinter der Bühne! Und die Technik wurde von lauter Ehemaligen übernommen. Alles klappte gewohnt hervorragend!
Die BWKler zeigten Nummern aus den 11 vergangenen Shows mit den jeweiligen Plakaten, und viele Erinnerungen wurden wach. Für mich war es schön zu sehen, wie viele Ehemalige, über 70(!), die ich zum Teil schon länger oder ganz lange nicht mehr gesehen hatte, auf der Bühne standen, souverän wie immer. Sie hatten nichts verlernt! Einige saßen auch im Publikum und waren extra zum Zuschauen und Dabeisein gekommen. Eine Freude, die große BWK Familie zu erleben! Als Überraschung wurde ich bei „Alice im Wunderland“, einer von mir choreographierten Nummer von 2010 auf die Bühne geholt und durfte, geführt von Alice, durch das Wunderland gehen, begleitet vom Uhrmacher und dem Kaninchen (alle drei waren die damaligen Darsteller!).
Ich schaute mir natürlich alle drei Vorstellungen an und war tief beeindruckt und gerührt von dieser mitreißenden Show. So viel Herzblut, Kreativität, Energie und Zeit hatten alle Akteure da hineingesteckt. Beim Finale wurden die Mitwirkenden nach Abiturjahrgängen aufgerufen (ab „2004 und davor“!) und man konnte gut sehen, wie lange es die BWK Familie schon gibt (31 Jahre). Unglaublich! Nach der Aufführung gab es natürlich viele interessante und wohltuende Gespräche. Wann hat man als Lehrer schon so zahlreiches Feedback nach so vielen Jahren?!
Die Ehemaligen hatten sich auch so über das Wiedersehen gefreut, dass sie spontan beschlossen, sich von nun an öfter zu treffen und eine regelmäßige „Alte Hasen Convention“ ins Leben zu rufen. Die erste soll gleich im Herbst stattfinden.
Fazit ist jedenfalls (wieder mal): Einmal BWKler – immer BWKler!


Der Auftakt zum neuen Schuljahr 2022/23 fand in diesem Jahr bereits in den Sommerferien statt. Ulli Ernst hatte uns nach Utting zum „Wein & Varieté“ Fest, das alle zwei Jahre stattfindet, in den Hochseilgarten auf dem Piratenschiff „Wilde Gretel“ eingeladen. Da wir dort schon öfter dabei waren, wussten wir, dass es immer ein Erlebnis ist, auf Deck des Schiffes nach Sonnenuntergang zusammen mit anderen Varietégruppen aufzutreten. Unter dem Motto “BWK-Piraten entern die Wilde Gretel“ rückten zehn BWKler in der lauen Sommernacht vom 27.8.22 mit einer wilden Nummer aus Parcour, Jonglage mit verschiedensten Geräten, Akrobatik und – als Höhepunkt – LED Keulen an und enterten das Schiff unter dem Beifall des begeisterten Publikums.
Die ersten drei Freitage des neuen Schuljahres nutzten wir dann zum Aufräumen, Sortieren und Inventarisieren (akribisch genau, abgezählt und mit Fotos) all´ unserer Schätze. Für das neue Kreativteam hatten sich erfreulich viele BWKler beworben. Das ist auch gut so, denn die Ehemaligen des Teams haben sich mit MEMORIA leider auch verabschiedet.
Anfang Oktober wurden die „Neuen“ wieder in die Geheimnisse der Bewegungskünste eingeweiht. Diesmal waren es über 50 Fünftklässler, da wir 10 fünfte Klassen haben! Die Gesamtzahl der BWKler liegt übrigens seit Jahren bei 100 bis 120 Mitgliedern.
Danach jagte ein Termin den nächsten. Angefangen mit der traditionellen Eröffnung der 8. Gilchinger Kunst- und Kulturwoche furch eine farbenfrohe Leuchtgerätenummer, über die (endlich wieder mögliche) Mitmach-Aktion am Kinder- und Jugendkulturtag, bis zum neu ins Leben gerufenen Treffen der ehemaligen BWKler (1. „Alte Hasen Convention“) an demselben Wochenende mit sehr vielen „uralten Hasen“, einer Unmenge an Erinnerungen und fast ununterbrochenem Jonglieren.
Am letzten Schultag des Jahres 2022, einem Freitag, fand wieder unsere Weihnachtsfeier statt, mit kleinen Päckchen für das erfolgreiche Absolvieren des neu eingeführten Jonglierpasses und einer kleinen Open Stage. Natürlich durfte auch das legendäre Kreativteam-Weihnachtsmützen-Foto nicht fehlen.
Das neue Jahr startete mit dem „Feuerwerk der Turnkunst“. Nach drei Jahren Pause machten wir und endlich wieder mit vielen BWKlern und deren Eltern und Geschwistern auf in die Olympiahalle, um uns von den Show-Profis neue Inspirationen zu holen.
Im März ging es dann beim Infoabend für die Viertklasseltern – nach zwei Jahren endlich wieder in Präsenz – auf die Bühne mit einer bunten Nummer.
Im Mai gab es eine Premiere: Wir veranstalteten eine Open Stage an einem Freitagnachmittag für die Eltern, Freunde und Geschwister der BWKler. Die Mitglieder des Kreativteams gestalteten, wie auch in den großen Shows, die Nummern und studierten sie mit den jeweiligen Teilnehmern ein. Als Vorgeschmack auf die nächste große Show 2024 gab es hierfür auch einen Probensamstag mit gewohnt üppigem Buffet. Mehr als 100 Zuschauer besuchten uns dann in der Grundschulturnhalle und bestaunten die BWK- Künste ihrer Kinder. Die Begeisterung regte zum Mitmachen an. Nach der Show durften alle, die gekommen waren, die verschiedensten Geräte ausprobieren. Dabei kamen so einige Naturtalente zum Vorschein!
Im Juni konnten wir BWKler dann wieder einmal unsere Spontanität und Flexibilität beweisen. Wir wurden sehr kurzfristig gefragt, ob wir mit drei Nummern beim Zirkusfestival in Wörthsee einspringen könnten bei einem Jugendtheaterabend im Zirkuszelt. Natürlich konnten wir! Am Freitag studierten wir eine LED Keulen-, eine Messer- und eine Pyramidennummer ein, und am Donnerstag drauf präsentierten wir diese im Zelt als Teile des Theaterstücks „Der vergessene Herr Blum“. Eine neue Erfahrung – sowohl in einem Zirkuszelt als auch in einem Theaterstück aufzutreten.
Zum Abschluss des Schuljahres folgte dann noch ein „Sommerlicher Dreisprung“: Am einem Wochenende Anfang Juli traten wir anlässlich der Festa Italiana am Freitag Nachmittag auf der Bühne des Gilchinger Marktplatzes mit unserer Bunten Nummer und einer Messer- und Keulennummer auf. Danach packten wir unsere Jonglierkisten und eilten zum Sommerfest des CPGs, wo wir abends in der Aula nochmal beide Nummern zeigten. Wieder packten wir die Kisten, diesmal für den Sonntag. Am Nachmittag waren wir wieder bei der Festa Italiana auf und boten Mitmachaktionen an. Schließlich entschlossen wir uns spontan, mit den anwesenden BWKlern nochmal die beiden Nummern auf der Bühne zu zeigen. Und weil es so viel Spaß machte, danach gleich ein zweites Mal. Bei über 30 Grad eine schweißtreibende Angelegenheit!
Die letzte Aktion in diesem Schuljahr waren dann Filmaufnahmen für einen Trailer für die nächste Kunst-und Kulturwoche. Während des BWK-Unterrichts an einem Freitagnachmittag und am vorletzten Schultag kam ein Profifilmer zu uns und filmte stundenlang unser Training. Es war sehr spannend und interessant, von einer riesigen Kamera und einer Drohne begleitet zu werden. Z.B. den Aufbau der großen Löwenpyramide von oben zu verfolgen, das hat schon was! Der Film ist wirklich sehr schön und beeindruckend geworden.
Hier noch ein paar Neuerungen, die in den letzten zwei Schuljahren eingeführt worden sind: Für das Kreativteam darf man sich ab der achten Klasse bewerben (vorher ab der neunten). Wir haben festgestellt, dass sich Zuverlässigkeit, Engagement und Einsatzbereitschaft bei den Kandidat/innen bereits ab diesem Alter zeigen. Außerdem tagt das Kreativteam regelmäßig freitags ab 16.00 Uhr (und nicht mehr nur sporadisch). Die Workshoppläne und wichtigen Ansagen für den Freitag darauf werden fertiggestellt und hängen dann die ganze Woche am BWK-Brett. So können sich die BWKler in Ruhe über das kommende Training und eventuelle Aktivitäten informieren. Neu ist auch unser „100 –Abwürfe- Plakat“, auf das sich alle eintragen, die 100 Abwürfe mit drei Bällen, Ringen oder Keulen geschafft haben. Zusätzlich bekommen sie dafür eine schön gestaltete Medaille mit ihrem Namen auf der Rückseite. Falls jemand die 100 Abwürfe mit einem zweiten oder dritten Gerät bzw. mit vier Geräten schafft, gibt es einen eigens kreierten BWK Kugelschreiber. Außerdem haben wir angesichts der vielen „Neuen“ Namensschilder für alle eingeführt. Das hilft beim Ansprechen der BWKler im großen Gewusel…. Noch ein Novum ist der sogenannte Jonglierpass, den jeder BWKler bekommt und in dem per Unterschrift oder neuerdings per Stempel mit dem BWK Logo die besuchten Workshops bestätigt werden. So möchten wir sicherstellen, dass die Basics mit allen Geräten und auf allen Gebieten der Zirkuskünste beherrscht werden. Und für die ganz Fleißigen gibt es Sticker mit dem BWK Logo.
Nach wie vor schreiben Tobias und ich fleißig Artikel für die Schulnachrichten und den Jahresbericht. Und BWK ist seit fünf Jahren Profilfach für das Abitur, das man während der zweijährigen Qualifikationsphase wählen kann wenn man Mitglied des Kreativteams ist.
Tobias hat sich übrigens bestens in seine Rolle als „Hasenpapa“ eingelebt und die Teamarbeit mit ihm ist sehr bereichernd und macht Spaß!

Karin Ganslmeier, November 2023

nach oben